Das schlafwandelnde Land - von Mia Couto
Ein Buchtipp von Luciane und Rainer Horsak aus der Bücherei Schrattenthal.
Mia Couto ist ein mosambikanischer Schriftsteller, dessen Werke stark von brasilianischen und portugiesischen Schriftstellern beeinflusst sind, was sich in seinen Werken durch die Nähe zum lateinamerikanischen Realismus widerspiegelt.
„Das schlafwandelnde Land“ (Originaltitel: Terra Sonâmbula) erzählt die Geschichte von Tuahir und Muidinga, die gemeinsam das Flüchtlingslager verlassen auf der Suche nach einem Mosambik der Prosperität und Zukunft. Sie richten sich in einem abgebrannten Autobus, der quer über die Straße liegt, ein, wo sie beginnen, sich ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Muidinga liest dem alten Tuahir, der Analphabet ist, aus einem Tagebuch, dass sie bei einem Toten am Straßenrand gefunden haben, vor.
Daraus ergibt sich ein Geschichtenzyklus, der voller Hoffnung und Wunder, aber auch voller Grausamkeit, Zerfall und menschlicher Abgründe aufgrund des Bürgerkrieges ist.
Mia Couto gibt sich allerdings trotz aller widrigen Umstände niemals dem Pessimismus hin, und stellt Hoffnungen und Träume in den Mittelpunkt seiner Erzählung.
Das Buch zeigt aber auch die Probleme auf, die der europäische Kolonialismus und der daran anschließende Kapitalismus bzw. Neoliberalismus den afrikanischen Ländern, stellvertretend für sie Mosambik, hinterlassen hat und bis heute hinterlässt.
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