Unterstützung in der Krisenbewältigung

Erwachsenenbildung in Niederösterreich unterstützt die Menschen bei der Krisenbewältigung!“

Darüber waren sich die teilnehmenden Organisationen bei der Jahrestagung 2022 des Forum Erwachsenenbildung Niederösterreich einig. Für alle Anbietenden gilt das sowohl als Programm als auch als Auftrag für die Zukunft.

Landesrat Ludwig Schleritzko hob die einschneidenden Veränderungen hervor, die sowohl Covid als auch der Ukraine-Krieg für Menschen im Alltag gebracht haben und bringen. Sich relevantes Wissen anzueignen und handlungsfähig zu bleiben, sind zentrale Faktoren um Krisen zu bewältigen und resilient zu werden.

In zwei Inputs wurden die Möglichkeiten der Begleitung aufgezeigt und Merkmale der schwierigen Situationen genauer betrachtet.
Der Politikberater und Kolumnist Peter Plaikner erläuterte in seinem Vortrag die Abhängigkeit unserer Wahrnehmung von Krisen von der medialen Rezeption, insbesondere seit es Social Media gibt. Es braucht Demokratie-orientierte Gegenbewegungen aus der Bevölkerung, wofür Erwachsenenbildung ein Katalysator sein kann.

Anna Entenfellner, Fachbereichs-Leiterin des Psychosozialen Dienstes der Caritas St. Pölten, berichtete über die Zunahme an psychischen und psycho-sozialen Problematiken in der Bevölkerung seit wir in der Gesellschaft eine Zunahme von Krisen konstatieren. Insbesondere Corona hat diesbezüglich eine Zäsur dargestellt. Traumatisch ist für Menschen das Gefühl, die Folgen einer Krise nicht selbstständig bewältigen können, Einsamkeit stellt einen besonderen Risikofaktor dar. „Nicht wegschauen“ ist ein Postulat, wenn man bemerkt, dass es Mitmenschen schlecht geht, eine weiteres Postulat ist untereinander über Gefühle zu sprechen. Erwachsenenbildung bietet Formate an, die den Austausch über persönliche Betroffenheiten ermöglichen.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion wurde das Thema aus Sicht der Institutionen betrachtet.

Es gilt präsent zu sein, vor Ort zu sein, nahe bei den Menschen zu sein. Nach Corona wird die Sehnsucht der Menschen nach Begegnung evident. Wichtig ist für die Menschen vom Wissen ins Tun zu kommen. In den abschließenden Arbeitsgruppen tauschten die Teilnehmenden aktuelle Formate aus ihren Einrichtungen zur Krisenbewältigung aus.
Öffentliche Bibliotheken können dabei mit Angeboten zum Dialog, Gesprächskreisen und unterstützenden Medien einen wichtigen Beitrag leisten. Auch auf noe-book.at wird eine Reihe an e-books zum Thema Krisenbewältigung angeboten.

© NLK Pfeiffer

© Klaus Thien