Dialogwoche Alkohol vom 17. – 23. Mai 2021 – PRAXISTIPPS

TIPPS zur Präsentation von Büchern zum Thema Alkohol/Sucht oder anderen gesellschaftlichen Tabuthemen in Ihrer Bibliothek

In Österreich ist der Umgang mit Alkohol nach wie vor von viel Unwissenheit geprägt und Alkoholsucht immer noch ein Tabuthema. Die „Österreichische Dialogwoche Alkohol“ will das ändern, sachlich informieren und dazu motivieren, über den eigenen Alkoholkonsum nachzudenken und ins Gespräch zu kommen: Wie viel Alkohol trinke ich und ab wann ist es zu viel?

Ziel ist es, den Konsum nicht per se zu problematisieren, sondern riskante Konsummuster aufzuzeigen, Wissenslücken zu schließen und einen verantwortungsvollen Umgang zu fördern.

Vielleicht überlegen Sie bereits, wie im letzten Newsletter angeregt, einen „Büchertisch“ zum Thema Alkohol in Ihrer Bibliothek einzurichten. Was ist generell zu bedenken bei der Präsentation von Literatur zu Themen, die mit einem gesellschaftlichen Tabu behaftet oder mit persönlicher Scham verbunden sind?

  • Diese Bücher sollten nicht ins „hinterste Eck“ verbannt werden, weil das den Aspekt des „Geheimen“ noch unterstreicht, sondern gemeinsam mit anderer Literatur, beispielsweise in einem Regal mit Sachbüchern, thematisch sortiert aufgestellt werden. Neuanschaffungen können natürlich auch in einem Regal mit Neuerscheinungen präsentiert werden.
  • Zur Aufstellung eignet sich gut die Klartext Systematik. Klartext bedeutet generell, dass der Bestand weniger nach logischen Gesichtspunkten geordnet wird, sondern vielmehr nach Themen oder Interessen. Diese Aufstellung ist sehr kundenfreundlich, erklärt sich von selbst und bietet eine rasche Orientierung. Oberbegriffe könnten beispielsweise hier „Gesundheit“ oder „Psychologie“ sein. Eine nächste Unterkategorie könnte „Sucht“ heißen. Darunter könnten Bücher zu Alkoholabhängigkeit, Essstörungen, Rauchfrei-Programmen, Glückspielsucht etc. eingeordnet werden.
  • Die Schlagworte zur Katalogisierung sollten eher neutral gehalten werden, wie „Alkohol“, „Abhängigkeit“, „problematischer Konsum“, „Tipps für Eltern, Jugendliche, Angehörige“ etc.
  • Bücher mit reißerischen Titeln tragen eher wenig zu einer Entstigmatisierung bei.
  • Eine kleine Schachtel mit Schutzumschlägen, aufgestellt an einem zentralen Ort, kann auch die Hemmschwelle senken, ein Buch mit einem „heiklen“ Titel in die Hand zu nehmen und sich damit zur Ausleihe zu begeben, vor allem in kleinen Gemeinden, wo jede*r jede*n kennt.
  • Kinder- und Jugendbücher zum Thema „Alkohol in der Familie“ können nach Altersgruppen getrennt einfach unter die Kinder- und Jugendliteratur einsortiert werden. So wird das Thema „Abhängigkeitserkrankung“ zu einem Thema unter vielen, die einem im Leben begegnen können und verliert den exklusiven oder stigmatisierenden Charakter.

Die Fachstelle NÖ wünscht Ihnen gutes Gelingen bei der Umsetzung in Ihrer Bibliothek!

Sollten Sie noch Fragen haben, dann stehen Ihnen Mag.a Angela Riegler-Mandic und DSAin Judith Köttstorfer in der Fachstelle NÖ gerne zur Verfügung:

Mag.a Angela Riegler-Mandic – DSAin Judith Köttstorfer

Tel. 02742/31 440 DW 31 bzw. 24

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Die Österreichische Dialogwoche Alkohol ist eine Initiative der Österreichischen ARGE Suchtvorbeugung in Kooperation mit dem Dachverband der Sozialversicherungsträger, dem Fonds Gesundes Österreich / Gesundheit Österreich GmbH und wird vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefördert.